Der Lanz Bulldog
wurde von der "Heinrich Lanz AG" in Mannheim von 1921 bis 1957
produziert.
Das Modell
„Ackerluft“ D 8506 wurde in den Jahren 1935 bis 1944 hergestellt.
Der Name bezieht
sich auf die Luftbereifung, da das Vorgängermodel D 8500 noch Eisenräder hatte,
somit war der
Ackerschlepper jederzeit auf Acker und Straße einsetzbar.
Als weitere
Ausstattung hatte der Traktor ein Sechsgang-Getriebe, Hand- und Fußgas, Hand-
und Fußbremse,
eine elektrische
Lichtanlage und Anlasszündung, sowie eine gefederte Vorderachse.
Technische Daten:
Liegender
Einzylinder-Zweitakt-Mitteldruckmotor ohne Ventile, ohne Vergaser mit
Frischöl-Umlaufschmierung
Leerlauf-Drehzahl:
300 U/min
Der Bulldog-Motor
ist ein Glühkopfmotor im Zweitakt mit Kurbelgehäusespülung und wurde ab etwa
1918 von dem Ingenieur Fritz Huber entwickelt.
Die Verdichtung
ist gering, nicht höher als bei Ottomotoren jener Zeit. Deshalb hat der Motor
keine Selbstzündung, sondern benötigt eine Zündquelle.
er glüht während
des Betriebes mit schwacher Rotglut.
Der Kraftstoff
wird mit geringem Druck in den Verdampfer eingespritzt, wo er verdampft und sich an den heißen
Wandungen entzündet.
Ist die Temperatur
des Glühkopfes (etwa durch langen Leerlauf) auf einen zu geringen Wert
gesunken,
reicht die
Temperatur der als Zündquelle dienenden Wandungen nicht mehr aus, um die
Zündung sicher einzuleiten,
so dass der
Glühkopfmotor ausgeht.
Spätere Varianten (so auch der D 8506) mit zusätzlicher Zündkerze, ließen sich mit Benzin starten und wurden, nachdem
sie warmgelaufen waren,
auf Dieselkraftstoff
umgestellt. Zündkerzen und Einspritzdüsen sitzen im Zylinderkopf.
Alle frühen
Bulldogs hatten keinen Rückwärtsgang.
Zum
Rückwärtsfahren musste die Drehrichtung des Motors geändert werden (Umsteuern).
Dazu musste die
Drehzahl so weit gesenkt werden, dass der Motor fast zum Stehen kam,
um dann durch Gas geben
im richtigen Moment (mit etwas Geschick und viel Übung) eine Frühzündung
auszulösen,
die den Motor im
Kompressionstakt zurückwarf, sodass er in entgegengesetzter Richtung
weiterlief.
Erst der
„Kühlerbulldog“ von 1928 hatte einen Rückwärtsgang.
Wie mir mal ein
Lanz-Besitzer erzählte, muss man aber auch bei neueren Modellen darauf achten,
mit
der Drehzahl
nicht zu weit herunterzugehen, da man sonst eine böse Überraschung
erleben kann... beispielsweise beim Anfahren an einer Ampelkreuzung 😉
Es ist zur
Sicherheit auch ein Drehrichtungsanzeiger eingebaut…
Referenzen/Quellen:
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